Brave Alchemist Colette wurde am 04.07.2019 von Acerola veröffentlicht. Die englische Version wurde knapp ein Jahr später, am 28.04.2020 von Kagura Games veröffentlicht. Auf Steam & JAST gibt es die Basis-Version mit einem 18+ Patch auf KaguraGames.
Handlung
Alchemistin Colette lebt abgeschieden mit ihrer Lehrmeisterin Priscilla und studiert einen Unterzweig der Alchemie, der die „Saat des Lebens“ als Kernelement beinhaltet, weigert sich jedoch selbst die Lebenssaat zu extrahieren. Als eines Tages jedoch eine mysteriöse Nachricht eintrifft, wird Priscilla gezwungen in Aktion zu treten. Sie übergibt Colette ihr Atelier in der Hauptstadt und „überzeugt“ sie den Leuten dort als Alchemistin zu helfen.
Charaktere
ColetteNaiv und gutherzig. Sie vergöttert ihre Lehrmeisterin Priscilla und versucht ihr in (fast) allen Punkten nachzueifern. Tut sich etwas schwer mit der Extraktion der Lebenssaat. | |
PriscillaColettes Lehrmeisterin. Enigmatisch und unbekannten Alters wird sie trotz ihres Genies und Wissensschatzes mehr als Maskottchen und kleines Kind behandelt, was sie aber irgendwie nicht schnallt. | |
Sylvia L. BraveDirekter Nachfahre der Helden, die einst die Welt retteten. Freundlich und offen handelt sie erst und denkt dann. Liebt es gegen Monster zu kämpfen. | |
Aisha ElupsaPriesterin der Läuterung. Ist neugierig und liebt es Spaß zu haben. Ruhig, aber nicht schweigsam, nimmt sie kein Blatt vor den Mund. | |
Emilia BatzdorfErbin der Batzdorf-Adelsfamilie. Wirkt arrogant, ist jedoch gutherzig und tüchtig, kann sich jedoch nicht besonders gut artikulieren. | |
Rebecca CollieSelbsternannte große Schwester. Sie ist sehr offenherzig und gut im Umgang mit Anfängern und Neulingen. |
Gameplay
Wer schon einmal was von Acerola gespielt hat, der wird sich schnell zurecht finden. Acerola hat das Ingame-Menü vollkommen an die Bedürfnisse ihrer Spiele angepasst. So sieht es extrem gut aus, wirkt aber dennoch sehr übersichtlich und benutzerfreundlich (und wie immer mit eigenem Glossar).
Man bewegt sich über eine Weltkarte zu Punkten von Bedeutung, hat eine Stadt (und ein kleines Dorf voller Perverser), in denen man Colette auf die eine oder andere Art mit ihren Gruppenmitgliedern und anderen NPCs interagieren lassen kann, Ausrüstung und Items kaufen kann und Quests annehmen und abschließen kann. Außerdem bietet das Atelier die Möglichkeit Ausrüstung, Waffen und Gegenstände selbst herzustellen, was nicht nur billiger ist, manche Gegenstände können dadurch außerdem verstärkt werden oder sind nur durch Alchemie herstellbar.
Das Alchemie-System erinnert stark an eine vereinfachte Version von Gusts Atelier Reihe. Zutaten werden in Dungeons gesammelt oder von Gegnern fallen gelassen. Wenn man auf eine neue Zutat trifft, dann werden gleichzeitig neue Rezepte freigeschaltet und Gegenstände können unter Verwendung einer gewissen weißen Lebenssaat verbessert oder abgemildert werden.
Während der meisten anrüchigeren Tätigkeiten und im Kampf sammeln Colette und die weiblichen Gruppenmitglieder eine gewisse weiße Flüssigkeit, die dazu verwendet werden kann Kleidung, von der jedes (nicht) getragene Stück angezeigt wird, zu verbessern und für Alchemie verwendet wird. Das Verbessern von Colettes Outfits bringt nicht nur verbesserte Statuswerte mit sich, sie lernt dadurch auch diverse neue, nützliche und (meistens viel zu starke) Skills für Kämpfe.
Neben den Outfits geben Titel, die man für bestimmte Aktionen erhält, noch besondere Boni, die in und außerhalb der Kämpfe nützlich sein könnten.
Die Kämpfe laufen rundenbasiert und relativ traditionell ab. Je schneller ein Charaktere, desto eher sein Zug, je höher der Angriff, desto mehr Schaden usw. Wer jemals in seinem Leben ein älteres RPG oder ein RPG-Maker RPG gespielt hat, der wird mit dem Kampfsystem keine Probleme haben. Dazu kommt noch, dass sowohl Colettes Gruppe als auch die Gegner Skills und Angriffe sexueller Natur besitzen, die Spielercharaktere an ihrem Zug hindern und sie zwingen, sich wieder frei zu kämpfen oder Gegner für mehrere Runden völlig außer Gefecht setzen können, wenn ihre MP-Leiste völlig geleert ist und sie von Colettes Gruppe leer gesaugt wurden. Jedes Körperteil levelt hier für jeden Charakter einzeln auf, was man im Charakter-Menü verfolgen kann.
Was viele Spieler (oder zumindest diejenigen, die nicht im Help-Menü nachgelesen haben) verwundern wird: Charaktere leveln nicht automatisch, alle Erfahrungspunkte gehen in einen gemeinsamen Exp-Pool, den man im Optionsmenü unter „Level Up“ findet und alle Charaktere von Hand aufleveln muss.
Alles in allem ist Colette ein bisschen weniger einfach als Claire, da Geld knapper ist und man deshalb nicht so schnell an die Spielbrechenden Skills der Kostüme kommt.
Außerhalb der Kämpfe gibt es wieder eine Menge an Statuswerten zu leveln:
- Dominant & Submissive zeigen an, wie aktiv oder passiv Colette in den nicht-jugendfreien Aktivitäten agiert, und können auf andere Charaktere übertragen werden. Für den Rest der Gruppe sind beide Werte als Lewdness zusammengefasst.
- Lust zeigt an, wie sexuell frustriert ein Charakter ist und kann Charaktere in einen Zustand der Erregtheit versetzen, was dazu führt, dass sich die Dialoge der H-Szenen ändern und die Charaktere hübsche Herzchen in ihren Augen haben.
- Shyness zeigt an, wie offen Colette gegenüber riskanteren Aktivitäten und Kleidungsstücken ist, bis hin zum totalen Exhibitionismus (und ja, Nacktheit bringt mal wieder übertriebene Status-Boni…) Die japanische Regel, die besagt, dass der Rüstungswert anti-proportional zur Kleidungsmenge ist, trifft hier mal wieder zu.
- Karma ist ein mysteriöser Wert, der sich bei bestimmten Aktivitäten senkt oder erhöht, kann jedoch verheerende Folgen haben?
- Außerdem hat jeder Charakter einen speziellen Fetisch, der freigeschaltet werden kann, Colette hat sogar ganze 3!
Ero
Die H-Szenen sind abwechslungsreich und solange man keine zu kranken Fetische hat, sollte für jeden etwas dabei sein. Von R*pe bis Prostitution bis hin zur Korruption von Gruppenmitgliedern, die sich dann auch in interessanten Situationen wiederfinden, alles wird abgedeckt. Ein Großteil der Szenen ist komplett vertont, einzig die Propositionsszenen, die Dot-Animationen und ein Großteil der Nebenquest-Szenen bieten „nur“ Hintergrundgestöhne, was bei den guten Synchronsprechern aber mehr als genug ist. Die Stimmen passen zu den Charakteren, die Szenen passen zu den Stimmen, die Situationen sind reich und reichlich. Und dank der Dom/Sub Werte gibt es einen Großteil der Szenen in mehrfacher Ausführung und sie laufen anders genug ab damit einem nicht langweilig wird.
Fazit
Wer Treasure Hunter Claire oder ein anderes Spiel von Acerola mochte, der wird Brave Alchemist Colette lieben. Für Freunde von RPGs und/oder H bietet Colette genug Substanz um eine ganze Weile seinen Spaß zu haben.